Situation: HEUTE findet bei uns im Haus ein Meeting statt, bei dem der Bereich Prozessmanagement sich mit einem großen Kunden trifft, um alles mögliche rund um die Prozessgestaltung und Bearbeitung zu besprechen.
Es ist aus Erfahrung ganz klar, dass der Kunde einen Haufen Fragen zur ANWENDUNG der Pozesssoftware haben wird. Dieses kann das Prozessmanagment aber nicht beatworten. Ist auch gar nicht deren Job. Aber warum haben sie dann niemanden aus unserem Bereich dazugeholt? Es gibt Meetings, bei denen das sinnvoll sein könnte... Aber das ist ein anderes Thema.
Unser Bereich ist über das Meeting nicht informiert.
Jedenfalls, Jenny erzählt mir also heute von dem Meeting, sie weiß davon schon seit vorgestern, von Jonny aus dem Parallelteam; der hat unglaubliche Informationskanäle.
Frage ich, hast du unseren Chefs darüber Bescheid gegeben?
Sagt sie, nee, das brauch ich jetzt auch nicht mehr, damit lässt sich jetzt auch kein Weltkrieg mehr gewinnen.
Warum noch mal habe ich mich nicht länger krankschreiben lassen?
Zur Zeit bin ich eher wortlos.
Mit meiner Beziehung läuft es gar nicht gut; als ob wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelten.
Und was Jenny und Jonny und meinen Arbeitgeberkonzern betrifft - ich habe mich zur Abwechslung mal 1,5 Wochen krankschreiben lassen, weil ich da ums Verrecken nicht hinwollte.
Dabei arbeite ich eigentlich total gerne.
Ein bischen erinnert mich der Zustand an früher vor so 15 Jahren. Da saß ich unglücklich in einer süddeutschen Unistadt, hatte mein innerliches Coming Out, womit ich mich sehr schwer tat, und saß auf meiner Fensterbank im 9. Stock mit den Füßen nach draußen. Ich überlegte, ob ich wohl beim Aufprall durch das Dach des Vorbaus schlagen würde, mitten in das Tiramisu vom Italiener, der dort sein Restaurant hatte.
Nur dass ich das diesmal als Option gar nicht Betracht ziehen will. Das kann es nicht gewesen sein, habe ich damals gedacht. Und gelernt, dass es tatsächlich viel mehr gab.
Aber im Moment fühle ich ich so immobil. Und sprachlos. Ganz zäh und klebrig.
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Faszinierend, es funktioniert tatsächlich. Ist es mit dem Abnehmen so wie mit dem Rauchen aufhören? Wenn wirklich gewollt, also von Herzen und mit Ehrlichkeit dem eigenen Suchtverhalten gegenüber, dass es dann auch klappt?
Ich beobachte weiter.
... das habe ich immer schon mit PartnerInnenschaft und FreundInnenschaft in Verbindung gebracht. Und automatisch habe ich es bisher so interpretiert, dass, wenn die andere schlechte Tage hat, ich sie nach bestem Wissen und Gewissen unterstütze, ihr aktiv zur Seite stehe.
Aber was, wenn ich schlechte Tage kriege? Und schlimmer noch, wenn ich sie kriege, weil die Partnerin schlechte Tage hat, und ich das nicht aushalte?
Einige Fragen, in der Hoffnung, den Kopf frei zu kriegen:
Wie weit geht Unterstützung in "schlechten Tagen"?
Warum tue ich mich schwer damit, Unterstützung anzunehmen?
Was wenn die Unterstützung, die ich geben kann, ihr nicht weiterhilft?
Und was, wenn meine eigenen Wünsche nicht mit den schlechten Tagen der Partnerin zusammenpassen?
Wann ist da die Grenze erreicht, und was tue ich dann?
Exkurs: Und immer wieder stolpere ich dabei über das Thema Egoismus. Beispiel aus meiner Historie, um zu verdeutlichen, warum das für meinen Charakter relevant ist: als ich meiner Mutter sagte, dass ich lesbisch bin, war einer der von ihr in unfreundlichem Ton geäußerten Sätze: "Du bist ja so egoistisch!"
Diesen Reflex habe ich immer noch, dass ich Dinge/Eigenschaften/Wünsche, die mein ureigenstes Ich betreffen, als egoistisch mit deutlich negativer Note wahrnehme.
Habe in dem Versuch, das Pünkts-System zur Gewichtsreduktion zu manipulieren bzw. auszureizen, den Kürzeren gezogen.
Dass ich bei Entsuchtungen und anderen Weiterentwicklungen immer alle Phasen mitnehmen muss, göttinimhimmelnocheins! Da gehe ich mir selbst wirklich auf die Nerven. Kann das nicht schneller gehen?