Früher, in meinen Zwanzigern, hatte ich schon zwei Wochen, bevor ich zu meinen Eltern hochgefuhr, allerschlimmste Laune und horrende Migräneanfälle bekommen.
Ja, die zwei als Einheit und meine Mutter insbesondere hatten mich unter der emotionalen Fuchtel.
Am Sonntag rief ich mal wieder an, nachdem sie mich zwei Monate lang mit Nichtkontakt bedacht hatten, weil ich zum wiederholten Male nicht in eine ihrer Mulitlevelmarketing (MLM) Ideen einsteigen wollte. Ich rief an, um ihnen von meinem baldigen Umzug zu erzählen.
Der Konversationstonfall war weder freundlich noch unfreundlich. Mein Vater, der im Hintergrund war, sagte nichts außer "Was wünscht du dir zum Geburtstag". Meine Mutter fragte ein paar höfliche Fragen, erzählte von ihren MLM-Aktivitäten und den Hunden.
Und dann machte sie das, was mich früher verzweifeln ließ. Nachdem alle freundliche Nasenlöcher gemacht hatten, alles soweit gesagt war und es in die Verabschiedungsphase ging, haute sie nach hinten raus kurz vorm Auflegen in dem ihr eigenen "Egal-wie-du-interpretierst-die-Interpretation-bildest-du-dir-ein-ich-meine-eine-andere-Interpretation" Tonfall:
"Wenn du meinst, dass das die richtige Entscheidung ist, dann musst du das machen."
Wie schön. Ich bin geheilt :-) Ich konnte das einfach durchwinken, während ich auf diesen Satz schaute wie ein Insektenforscher auf eine Mücke.
bartynova - 19. Jul, 08:07
bartynova - 17. Jul, 11:20
Inzwischen habe ich mich ein wenig beruhigt. Das war auch nötig, denn nach dem ersten Sehen der Email mit dem Vetragsangebot - sprich nach Sehen der Zusage im Emailkasten war ich doch ein wenig
a) vor meiner eigenen Courage zurückgeschreckt, und
b) etwas fassungslos vor Glück.
Was für ein Riesenglück ich habe, was für eine Fügung ist das denn!?!?! Eine ernsthafte Bewerbung auf eine für mich perfekte Jobausschreibung, ein Treffer bei einem soliden, fluktuationsarmen, kommunikationsinteressierten Unternehmen - und noch dieses Jahr werde ich bei meiner Süßen und in einer so wunderbaren Stadt leben.
Was für ein Stück Glück, ich bin tatsächlich ein wenig andächtig.
Eine sehr nette Bekannte, die schon viermal inklusive Familie von Ausland zu Ausland umgezogen ist, riet mir: "Ruhe bewahren!!! Und bitte, bitte aussortieren und wegwerfen! Das ist die Gelegenheit...wenn du nur um die Ecke ziehst, denkst du "Ach, das kann ich ja noch im Auto mitnehmen" oder "Sortiere ich spaeter aus!" Macht man doch nie! Nach 4 Umzuegen ins Ausland bin ich Profi! Melde dich, wenn du Hilfe oder Mitgefuehl brauchst!!"
Ich denke, das drucke ich mir aus in Großbuchstaben und hänge es in jedes Zimmer :-)
bartynova - 16. Jul, 13:26
Wieso habe ich eigentlich 213 (soviele!!!) Beiträge offline???
Daran kann ich mich gar nicht erinnern....
bartynova - 16. Jul, 13:17
Morgen 9 Uhr Termin bei der Chefin, Kündigung aussprechen.
Dann noch 8 Wochen Countdown. Wie zieht man eigentlich von einem Land ins andere?
JA, ich hab von meinem potentiellen Arbeitgeber in Wien ein gutes Vertragsangebot erhalten!!!!!!
Soviel Adrenalin hatte ich schon so lange nicht mehr in den Gliedmaßen, ich weiß gar nicht mehr wie man das schreibt. Oder weiß ich nur nicht wie man das schreibt, weil ich soviel davon in den Gliedmaßen habe?
Wurscht'n, gutes Angebot, am 1.10. geht's los, Wien ich komme, auch wenn mir jetzt die eigene Courage abhanden geht.
AAAAAaarRrgghHHHHHhh!!!!!!! Potztausend, was ich jetzt alles zu tun habe!!!!!
bartynova - 14. Jul, 20:16
bartynova - 14. Jul, 07:24
Noch drei Tage kann sich der Laden, bei dem ich mich beworben habe, Zeit lassen mit der Entscheidungsmitteilung.
Das klingt jetzt wie eine Drohung, merke ich gerade, ist aber nicht so gemeint, eher Verzweiflung.
"Innerhalb der nächsten 2 Wochen", so war die Aussage letzte Woche Montag.
Diesen Montag habe ich per Mail an den Teamleiter der Fachseite und die Personalistin die Meldung abgesetzt, dass ich nach Rücksprache mit meiner Vorgesetzten meine Kündigungsfrist von 12 auf 8 Wochen reduzieren sprich einen Monat früher anfangen könne.
Antwort Personalistin noch am Montag: " Vielen Dank für diese Information! Wir werden uns bemühen, Ihnen im Laufe dieser Woche noch eine Rückmeldung geben zu können."
Antwort Teamleiter am Dienstag: "Vielen Dank für diese Information. Das freut mich zu hören!
Wie Fr. Personalistin bereits geschrieben hat, werden wir uns bemühen, Ihnen diese Woche noch Feedback geben zu können."
Ich glaube, jetzt heute Mittwoch Abend ist es offiziell soweit, dass ich platze.
Wenn sie absagen werde ich weinen.
Trotzalledemunddeswegen habe ich heute den erbetenen Rückruf bei einer Personalberatungsfirma getätigt, bei der ich mich letzte Woche beworben habe. Aber ich glaube, denen bin ich nicht technisch genug.
An dieser Stelle eine Aussage an die Weltöffentlichkeit und all die BI_SAP FiCo_CRM_EAI Consulter da draußen: nein, IT ist nicht gleich Prozess. Ein Prozess wird durch IT unterstützt, ausgeführt, mittels IT verschnellert. Aber sie ist nicht der Prozess, sie ist ein Bestandteil. Ihr braucht die fachseitigen inhaltlichen Experten für den Gesamtprozess - und ihr braucht jemanden, der zwischen Fachseite und IT übersetzen kann und der weiß, wie ein Geschäftsprozessmodell aus der Unternehmensstrategie abzuleiten und auf die Unternehmensbestandteile runterzubrechen ist. Kruzifixnocheins.
Ja, die Nerven der Frau Bary sind angespannt. Denn der Job wäre wirklich, wirklich obergeilomatig.
bartynova - 13. Jul, 22:43