Samstag, 17. September 2011

Eine Ära vorbei

Stand 10:55 Uhr:

18 Jahre Berlin gehen heute zu Ende. Die Abschiedsgefühle sind schwer in Worte zu fassen.

Als ich mit 21 Jahren herzog hatte ich von nichts eine Ahnung, den vollen Enthusiasmus eines Jungspundes und jede Menge vor.
Vorher hatte ich in Heidelberg gesessen, zwei furchtbare Jahre lang, und bin dort weggezogen mit dem einen lebenserhaltenden Satz "Das kann doch nicht alles gewesen sein".

Berlin hat mir viel gegeben, Raum zum Entfalten, Vielfalt zum Ausprobieren, Chancen zum Leben üben. Da gab es jede Menge zum Erkunden und Lernen. Berlin war für mich von Anfang an eine Stadt zum Anfassen, Ausprobieren und Abenteuer erleben.
Und mir hat der entspannte, fast schon desinteressierte Umgang dieser Stadt mit krummen Lebensläufen und nach krummen Lebensläufen Suchenden gut getan. Nach dem Standesdünkel-Bildungs-Ehrgeiz-Stress, den ich von zu Hause mitbekommen hatte, war das ja soooo wohltuend :-))))

Danke Berlin, dass Du mir 18 Jahre lang ein gutes zu Hause warst, damals wie heute eine leuchtende Insel voller Verheißungen, Spiel, Spaß und Spannung :-)

Lange habe ich darüber ventiliert, was ich diesem Beitrag denn für ein Liedchen an die Seite stellen könnte. Immer dieses "Ich hab' noch einen Koffer..." - geh bitte, diese Art von Melancholie passt so gar nicht zu mir. Die Wohnung und der Job sind mit Absicht nicht mehr da, alle Keller leer, bei (Ex-)FreundInnen habe ich auch nichts mehr untergestellt.
Dafür habe ich ein "letztes Mal" alle Menschen getroffen, die mir wichtig sind....


Und wenn ich Sehnsucht bekomme nach einer Tüte Luft aus Berlin - dann kann ich ja einem Berliner Piefkinesen in Wien einfach etwas Luft ablassen ;-)


Edit 17:55 Uhr:

Ein letzter typischer Berliner Tag:
  • Morgens nicht hetzen
  • Um 12 Uhr am Victoria-Luise-Brunnen frühstücken
  • Sonne auf den Bauch scheinen lassen
  • Spatzen ärgern
  • Eine Runde mit dem 100er fahren
  • Touristen beim Schimpfen über die BVG und die Demos in Berlin zuhören
  • Böötchen auf der Spree gucken
  • Gute Freundin in ihrem demnächst öffnenden Café in Kreuzberg besuchen
  • In der Körtestraße die letzten Sonnenstrahlen bei einem Espresso genießen
  • Den ersten Herbstblättern beim Fallen zuschauen
  • Im Felsenkeller gleich ein Abschiedsbierchen trinken (ich hoffe meine Lieblingskellnerin ist da ;-))
Und nun bin ich doch noch mal ordentlich traurig. Die VC jammert schon, dass ich ihr ein schlechtes Gewissen machen würde. Die soll sich mal einkriegen ;-) schließlich geb ich immerhin mein Nest auf. Und außerdem ist sie selber ordentlich am trauern, dass sie Berlin nicht mehr so verfügbar hat....
Erste Pläne für den ersten Berlinbesuch als Touristinnen ist schon in Planung, für Anfang Dezember :-)
Tschüss bis dahin.

Freitag, 16. September 2011

Barty plus (1) minus (1) gleich [Barty²]

Barty plus (Muskelkater aber der Keller ist leer :-))) minus (Wohnung Abnahme erfolgreich verlaufen!!!) gleich [Barty begeistert von links auf rechts auf links hoppsend und sich gleichzeitig im Kreis dreh].

//Mathe the Barty style ;-)

Donnerstag, 15. September 2011

Bitter ist das.

Soeben erhielt ich von der ExFrauFreundin (EFF) einen Telefonanruf. Sie ist mit ihren alten Opel liegen geblieben. Und ihr Werkstattmensch kann jetzt nicht vorbeikommen mit seinem Abschlepper. Den ADAC anzurufen hat eh keinen Sinn, sagt, sie, das dauere ja auch mindestens eine Stunde bis die da sind. Also hat sie ihre "Es ist kompliziert"-Partnerin angerufen, damit die sie abschleppt. Aber die sei doch auch so langsam. Wenn die sagt, dass sie Gas gibt, würde sie, die EFF, dabei Urlaub machen können.
Und woher sie denn jetzt das Geld für die Reparatur nehmen solle. Sie braucht das Auto doch, für ihre Selbständigkeit.
Sie weinte bitterlich.

"Und überhaupt, immer passiert sowas genau dann wenn es überhaupt nicht sein darf."

So schlimm und finanziell wirklich prekär die Lage der EFF ist - den letzten Satz höre ich seit 1996 immer wieder von ihr. Und er gibt mir inzwischen ein sehr trauriges Gefühl. Hoffnungslosigkeit. Desillusion. Distanz.

Früher bin ich in die Spur gegangen und habe mitgeholfen, Notfalllösungen organisiert, bin auf Baustellen eingesprungen und habe finanziell ausgeholfen.
Jetzt will ich nicht mehr. Ich will dieses ganze Unglück nicht mehr sehen. Das wirtschaftliche Rumkrepeln, die finanzielle Abhängig von ihrer Mutter, das flehentliche Wimmern um Unterstützung, die Hoffnungslosigkeit, ihr Unwille, vom einst eingeschlagenen Weg abzugehen.

Ich will das nicht mehr sehen und hören, dieses Unglück, welches ich eigentlich nicht, aber irgendwie doch auch mit zu verantworten habe.

Berückend,..

... wie sich die frühherbstlich grünsilbrigen Blätter der Riesenbirke in meiner Straße wunderschön und glasklar vor sonnenbeschienenen roten Zigeldächern und hellblauem Altweibersommerhimmel im Wind wiegen.

Was geputzte Fenster ausmachen können....

Mittwoch, 14. September 2011

Liebe Wohnung,...

...Du warst mir 5 Jahre lang eine treue, warme, meistens sichere Herberge, hast mich mit fließend warmem Wasser und einer Badewanne versorgt sowie ein absolut geräuscharmes Schlafzimmer bereitgestellt. Vielen Dank dafür!
Jetzt wird es Zeit sich zu verabschieden, denn:
Ich habe einen Nachmieter!!!

Und weil es so schön mit Dir war, bekommst Du 9:33 min spendiert :-)

In meinem Bauch zuckt es.

Allmählich tauche ich in die letzte Phase des Abschieds von meinem Berliner Leben ein. Die wiederholten Bemerkungsvariationen zum Thema "Werden wir uns je wieder sehen?" machen es mir (noch mal) so richtig deutlich: ich ziehe weit weg von Berlin. Und auch wenn dort eine wunderschöne Variante von Deutsch gesprochen wird, so sind es doch 760 km und ein bis zwei Kulturen weiter südlich bis Wien. Ich hätte genauso gut nach Stockholm, Edinburgh oder Paris ziehen können. Weit weg bleibt zur Gänze einfach weit weg.

Spontan kommt mir dazu ein vorweggenommener Satz in den Kopf, den ich voraussichtlich früher oder später zur VC sagen werde:
"Schnucki, daran wirst Du Dich gewöhnen müssen, dass die Festnetz-Telefonrechnungen ein bisschen höher werden als Du sie bisher hattest. Ich muss doch mit meinen deutschen Lebensanteilen telefonieren."

Insgesamt schlage ich mich zwar wacker, habe die zittrigen Knie (inzwischen) im Griff, aber ein Muntermacher schadet dennoch nie (nein, nicht die Art von Dröhnung ;-)):


Es wird,...

...und auch wenn es wunderbare Lieder zur Lust rund um den Glimmstengel gibt, freue ich mich dennoch, die stressigen Umzugsvorbereitungen und Abschiede rauchfrei geschafft zu haben und meinen Job in Wien als Nichtraucherin anzutreten.

Dienstag, 13. September 2011

Fünftletzter Tag

Das mit der Parkverbotszone hat ja schon mal super geklappt:

Und dann:

3

2

1

Tschüss, liebe Möbel, geliebtes Hollandrad, unbedingt benötigte Backformen, Trampolinbeine.
Tschüss, essentielle Noten und CD's und Bücher.
Tschüss LKW, fahr gut und pass gut auf meine Sachen auf.

Nach manchen...

...Wohnungsbesichtigern und -besichtigerinnen möchte ich nach deren Abgang ganz schnell nachschauen, ob mein Portemonnaie noch da ist... oder mir die Hände waschen... oder beides...

Hoffentlich gefällt...

...den Zapfies, was sie da sehen tragen werden.
Bestellt hatte ich 15 kleine und 20 große Kisten.
Gebraucht habe ich 15 kleine und 20 große Kisten.
Kann ich damit zu Wetten Dass gehen?

Morgen ab ca. 8 Uhr geht es rund.

bartynova

"Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man." (Franz Kafka)

.

Im happy I finally registered
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https://abouthealth.at/ (Gast) - 18. Sep, 06:31
DHL = Dauert Halt Länger
ich bins leid mit DHL da sitzt man zuhaus und wartet...
Bone (Gast) - 21. Dez, 12:55
zwei Koffen gehen auch
Hilfe beim Packen könnte es bedeuten einfach einen...
Fuchs (Gast) - 25. Apr, 19:01
ich habe ja eher "still"...
ich habe ja eher "still" Anteil genommen - wünsch dir...
Sternenstaub - 17. Feb, 18:21
Alles Gute wünsche ich...
Alles Gute wünsche ich dir. Und danke, dass du einen...
testsiegerin - 16. Feb, 15:37

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