Mittwoch, 30. April 2008

Musikfestival eines proprietären Musikanbieters

Das Radialsystem, ein innovativer Kunst- und Kulturort in Berlin-Mitte/F'hain, veranstaltet zur Zeit ein Musikfestival zusammen mit i-t-u-n-e-s.

Ich bin in meiner Meinung zu modernen, hippen, schicken Kultur-Kapital-Kooperationen zwiespältig, denn:

Einerseits finde ich es sehr spannend, was da passiert. Also wer mit wem wie Kooperationen eingeht, wie weit der eigene "Seelenverkauf" gehen kann und man trotzdem Integrität oder geistige Unabhängigkeit bewahrt. Handelt es sich überhaupt um Seelenverkauf?
Oder wie uneigennützig Kapitalgeber und andere unterstützende Wirtschaftseinheiten tatsächlich "rüberkommen", und wie sich Marketing und künstlicherische Freiheit begünstigen oder behindern können.
Und was für ein Publikum kommt?

Ich begrüße solche Entwicklungen durchaus. Kulturförderung halte ich für wichtig, insbesondere wenn Bund und Länder dort eine Menge einsparen. Und ich finde es spannend, wenn Kunst/Kultur auf Kapitalismus trifft.

Andererseits bin ich persönlich genervt, wenn die Künstler dann von einem der hippen Radialbetreiber angekündigt werden, in gewohnt lässiger Manier, ist doch egal, was es zu hören gibt, hauptsache die Optik stimmt. Insbesondere wenn es sich bei den Künstlern des Abends um Künstlerinnen handelt. Immer diese coolen Jungs, bei denen frau nur mitspielen darf, wenn sie jung, hübsch und vermarktbar ist, denke ich dann.

Spricht aus mir der Neid? Ich persönlich glaube ja nicht :-)

Eine der Auftretenden war Danielle de Niese. Sie mit USA-kulturellem Hintergrund und mit längerer Erfahrung als Moderatorin eines Klassikfeatures für junge Leute in California hatte das Auftreten, das zu den Festivalveranstaltern, dem Ort und dem Ansager passte. Sie sagte ihre Titel selber an, in der professionellen und charmanten Art, wie junge USA-Stars dies tun.

Die anderen - die im Netz benannte Janine Jansen sowie die weiteren MusikerInnen, die bei der Ansage nur einmal kurz namentlich erwähnt wurden, etwas schriftliches gab es weder vor Ort noch im Netz - die anderen jedenfalls führten meiner Meinung nach dem Publikum vor Augen, dass die Veranstaltung vor allem eine PR-Maßnahme für i-t-u-n-e-s war, die das Konzert auf ihrer proprietären Plattform vermarkten werden. Sie passten in ihrem Musikorientierten Auftreten einfach (noch) nicht so recht in das lockere Konzept, was aber vom Veranstalter/Ansager nicht so recht aufgefangen wurde.

Fazit:
  • Danielle de Niese kocht Gesangstechnisch mit Wasser, hat eine sehr hübsche Stimme, eine charmante Art, ist schön anzuschauen und voll auf dem modernen musikmedialen Wege.
  • Der Rahmen für das vor-Ort-Publikum war wurscht, die schicke Architektur samt Spreeaussicht musste reichen.
  • USA-Rezepte lassen sich nicht 1zu1 auf Deutschland übertragen, auch wenn good old Germany ein großer Markt ist.
Kleine Begebenheit am Rande: Einlass ins Radialsystem war für 13:30 angesagt, Konzertbeginn für 14:30.
Einlass war dann kurz vor 14 Uhr. Einlass in den Veranstaltungsraum war dann kurz vor 15 Uhr, Konzertbeginn ca. 15:15. Bei der Ansage bat der hippe Ansager um Entschuldigung. Dafür, dass die Scheinwerfer so laut rauschen würden, die müssten auf voller Stärke laufen, für die Videoaufzeichnung für i-t-u-n-e-s.
Sagte die Frau neben mir: "Oh, ich dachte er entschuldigt sich jetzt für den verspäteten Beginn."

Montag, 28. April 2008

Familienbesuch mit leichten Unangenehmlichkeiten

Am Freitag haben wir Mumi, die Großmutter der Frau Freundin, beerdigt. Sie lebte schon einige Jahre bei ihrer 2. Tochter in Südwestdeutschland, aber beerdigt wurde sie im alten Familiengrab in Berlin.

Zur Beerdigung reiste die ganze Familie von Mumi, und damit von der Frau Freundin, an.
Hinterher, beim gemeinsamen Leichenschmaus, gab es die große Schmuckschau.
Die 2. Tochter hatte Schmuck und andere Dinge von Mumi mit nach Berlin gebracht, damit alle die Gelegenheit haben würden, sich ein paar Stücke aus dem Nachlass auszusuchen.

Die Idee fand bei allen Anklang, denn so hatte die inzwischen weit verstreute Verwandtschaft eine Chance, sich ein Andenkenstück auszusuchen. (Wir reden hier nicht von Riesenschätzen).

Das ganze fand in einer gewissen Ordnung statt:
  • Die 2. Tochter holte erst die direkten Nachfahren, also die Töchter und den Sohn zu dem Tisch, damit die als erste schauen konnten.
  • Dann holte sie deren Kinder, also die Enkelinnen und Enkel von Mumi dazu, sprich auch die Frau Freundin.
  • Und dann holte sie die Freundinnen der Enkel dazu.
Ratet, wen sie vergaß/übersah.

Mir geht es nicht darum, Schmuck haben zu wollen, nur für das Protokoll.
Die Frau Freundin fragte, warum ich mich nicht einfach dazu gestellt hätte.
"Weil ich auch meinen Stolz habe", hab' ich geantwortet.

CrashBoomBang

Die Frau Freundin und ich haben ein gewisses Faible für Action-Filme, mit Brucy-Baby z.B. oder auch Mr. Schwarzenegger oder Keith David.
Dafür nehmen wir BesucherInnen von Fassbender-Retrospektiven keine Sitzplätze weg.

Wann immer dies in Lesbenkaffeekranz-/-tanz-/-geburtstagsgruppen zur Sprache kommt, werden wir immer ein wenig schief beäugt, als hätten wir Lepra :-)

Verteh' ich gar nicht.

Letztens haben die Frau Freundin und ich mal wieder Platz im Regal geschaffen und haben unsere Schätze, unter anderem DVD's besagter Actionfilme, zur Bücher- und Medienbörse in die Begine gebracht. In die Begine, Kulturzentrum nur für Frauen, diese allermeistens lesbisch. So schnell konnten wir gar nicht gucken wie die DVD's weg waren :-D

Mittwoch, 23. April 2008

Fashionvictim, die Erste

Ich gestehe: ich schaue täglich in das Blog des Sartorialist.

Es übt eine unerklärliche Anziehungskraft auf mich aus. Ich freue mich, dass er seinen Blick, den er als bloggender Modemensch für seine Mitmenschen und deren Erscheinung hat, mit der Welt teilt.

Und er eröffnet mir wiederum neue Sichtwelten. Die Art, meine Kleidung zu sehen, zu kombinieren, einzukaufen, verändert sich durch dieses Blog.
Es bewirkt, dass ich Klamotten nicht mehr wahllos zusammenstelle, mir über Accessoires Gedanken mache, mir eine dritte Brille zugelegt habe, ....

Donnerstag, 17. April 2008

Danke, Karma, für meine Kindergartenerfahrung

Es gibt genug Günde, warum meine Jahre von 7 bis 21 nicht die besten waren, und es hat auch so einige Jahre meines Lebenslaufes gedauert, das hinter mir zu lassen. Davon vielleicht ein anderes Mal.

Aber die Zeit davor, die war gut. Daran erinnerte ich mich wieder, als ich heute von Liz's Kindergartenerfahrung als Ostsozialisierte las.

Ich bin wirklich dankbar, aufrichtig dankbar, dass ich a) dank meiner Westsozialisation und insbesondere b) dank meiner Mutter das Gegenteil von einem Kindergartentrauma erleben durfte.
Sie wollte mich unbedingt früh in den Kindergarten geben, denn "das Kind braucht Förderung". Meiner Mutter inspizierte also den damals einzigen deutschen Kindergarten am Ort, einen evanglischen, und entschied, dass "das Kind mir da nicht hinkommt".

Deswegen durfte ich dann in den tollsten dänischen Kindergarten der Welt gehen. Zumindest war es das für mich damals: die liebsten Kindergärtnerinnen der Welt, gemeinsames Erdbeeren putzen und Äpfel waschen und Stockbrot im Lagerfeuer grillen und 3-Tages-Ausflüge und viel Bewegung und draußen sein und dänisch sprechen und Freunde, und, ich kann es nicht oft genug wiederholen, die liebsten Kindergärtnerinnen der Welt.
Ich sehe sie heute noch vor mir, Lydia und Birgit, die eine dünn wie eine Bohnenstange, wie ein Lindwurm und immer um die Kinder in Sorge, und die andere sehr rund, weich und immer in groooß geblümten Kleidern.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön, dafür, dass meine Jahre 1-6 richtig gut waren, Danke an Mamá und an Lydia und Birgit.

Dienstag, 15. April 2008

Kann der Kauf eines Kombis auf Familienplanung hinweisen?

Ich denke ja.

Jenny und Jonny waren auf der Automobilshow in Sachsen. Sie haben begeistert vom neuen Kombimodell von KIA erzählt, welches Jonny sich demnächst zulegen wird. Und beim erzählen hatten sie beide wieder diesen bestimmten Blick, leicht schüchtern nach unten, denn sie immer haben, wenn sie beinahe mit etwas herausplatzen wollen, was aber noch vertraulich sein soll.

Die Familienplanungs-Anzeichen verdichten sich.

Exkurs: ganz allmählich möchte ich meinen, dass ich beginne, eine gewisse Sympathie für die beiden zu empfinden, so wie bei Hamsterhaustieren, oder so.

Aus gegebenem Anlass...

...möchte ich fragen:

Dürfen Kanzlerinnen Dekolletee zeigen?

Oder besser noch:
Dürfen Kanzlerinnen überhaupt Dekolletee haben???

Also nee wirklich Leute, was soll dieses erstaunte Getue á la "unser Kanzler ist ja eine Kanzlerin und hat Brüste. Huch!"
Da macht sie sich einmal hübsch, und schon muss der Pressesprecher der Bundesregierung ran.

bartynova

"Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man." (Franz Kafka)

.

Im happy I finally registered
If you want to obtain a good deal from this paragraph...
https://abouthealth.at/ (Gast) - 18. Sep, 06:31
DHL = Dauert Halt Länger
ich bins leid mit DHL da sitzt man zuhaus und wartet...
Bone (Gast) - 21. Dez, 12:55
zwei Koffen gehen auch
Hilfe beim Packen könnte es bedeuten einfach einen...
Fuchs (Gast) - 25. Apr, 19:01
ich habe ja eher "still"...
ich habe ja eher "still" Anteil genommen - wünsch dir...
Sternenstaub - 17. Feb, 18:21
Alles Gute wünsche ich...
Alles Gute wünsche ich dir. Und danke, dass du einen...
testsiegerin - 16. Feb, 15:37

Zufallsbild

suitcases

Suche

 

Also bitte!

Hier geht's rein privat zu. Für extern Verlinktes übernehme ich keine Verantwortung. Fragen bitte an bartynova[at]gmx[punkt]de.

Status

Online seit 6691 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 18. Sep, 06:31

Wer da?

Credits

Locations of visitors to this page

Arbeitswelt
Bullshit Bingo
Cat Content
Dies, Das, Dort
Emo
Essen
Geschlossene Kapitel
Gesungen
Lachdialoge
Me want
Musik
Notes to myself
Ösitanische Eindrücke
Stöckchen
T-Shirt-Sprüche
Traumbilder
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development